nach 1945

 

 

Nach dem 21. April 1945 unterstand der Ölhof in Bleckede der britischen Militärregierung in Niedersachsen. Zu den Vorgängen im Ölhof ab April 1945 bis ca. Herbst 1946 sind bisher kaum Informationen vorhanden.  Ab Herbst 1946 wurden  Teile der Anlage demontiert. Firmen, die teilweise nach Kriegsende neu gegründet wurden, hatten Arbeiter aus der Region Bleckede  angeworben. Die Demontage zog sich bis Sommer 1948 hin.

 

Bild 1: Mit Schneidbrennern und Winden wurden die Stahlteile der Öltanks demontiert (Sommer 1947)

 

Ab Sommer 1948 wurde damit begonnen, die nun leer stehenden Betonbauten zu sprengen. Die Sprengungen zogen sich bis Dez. 1948 hin. Bei diesen Sprengungen wurde teilweise versucht die Betonbauten durch Zündung zusammengetragener deutscher „Rest-Munition“ zu sprengen.  Eine nachhaltige Zerstörung konnte aber erst durch gezielt angebrachte Sprengladungen britischer Pioniere erreicht werden.

 

Bild 2: Sprengung der Gruppe III von der Breetzer Str. aus fotografiert..
Bild 3: Brennende Ölreste nach Sprengung der Gruppe V

 

Ebenfalls ab 1948 wurde eine Lungenheilstätte als Aussenstelle des städtischen Krankenhauses zu Lüneburg, auf einem Teil des ehemaligen Geländes des Ölhofes unter Einbeziehung der ehemaligen Feuerwache und der Verwaltungsgebäude an der Dahlenburgerstr. eröffnet. Das Wasserwerk wurde durch das Krankenhaus übernommen und weiter betrieben [45].

In den ersten Jahren nach dem  Krieg waren die zerstörten Anlagen noch unzureichend gesichert.  Ein unglaublicher „Abenteuer-Spielplatz“ für Kinder und Jugendliche aus der Region, teilweise Ausflugsziel ganzer  Familien beim Sonntagsspaziergang.

 

Bild 4: Familienbild vor den Trümmern eines ehemaligen Lagertanks (beginnender Bewuchs)

 

1958 nahm die, an der Breetzer Straße neu erbaute, Zollhundeschule ihren Betrieb auf. Heute ist die Diensthundeschule des Zoll und des Bundesgrenzschutz ein Begriff, der weit über Bleckede hinaus bekannt ist. Von hier aus wird noch der größte Teil der Fläche des ehemaligen Öllagers genutzt. Heute allerdings als Ausbildungsplätze die im Wald, teilweise auf planierten Flächen eingerichtet sind. Weiterhin bestand bis zum Ende der Grenze zur DDR in Bleckede ein Zoll-Grenzkommissariat, das auch in Teilen in ehemaligen Ölhof-Gebäuden untergebracht war.

Schon seit 1945  wurden immer wieder einzelne Häuser, Grundstücke und Waldflächen im Bereich des ehemaligen Ölhofes Bleckede vom Bundesvermögensamt zuletzt von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, an die Stadt Bleckede, bzw. an Privatpersonen veräußert.

Seit 1994 wurde unter der Federführung des Landkreis Lüneburg damit begonnen, in einem kleinen noch erhaltenen Abschnitt der Tunnelanlagen im Ölhof Winterquartiere für Fledermäuse einzurichten. Nachdem der betreffende Tunnelabschnitt gereingt und „klimatechnisch“ als Winterquartier umgebaut worden war, stiegen die Zahlen der hier in Bleckede gezählten Fledermäuse von Jahr zu Jahr deutlich an. Im Jahr 2012 wurde durch eine Baumaßnahme im Bereich des ehemaligen Pumpenhaus Nr. 43 die Quartiersanlage nochmals erheblich vergrößert. Teile der verbliebenen Trümmer in der Erde sind so zu einem wichtigen Element im Bereich des Natur-, und Artenschutz geworden.

 

 

 

[45] Schriftverkehr zwischen dem Landrat in Lüneburg, der Landesregierung in Hannover und der Britischen Militärregierung,  Archiv Landkreis Lüneburg 875,1.

 

weitere Kapitel sind:

 

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