Gebäude Nr. 73

 

Erster Pumpen-Keller am Hafen

 

Die Nr. 73 wurde für den ersten Bunker  an der ehemaligen Trafostation Nr.74 am Hafen vergeben. Der Kellerraum entstand mit dem Bau der Anlage ca. 1918. Hier waren Pumpen, zur Entladung von Binnenschiffen und der Beschickung der Rohrleitung, bis hin zum Öllager untergebracht. Bisher bestehen hier keine Informationen über den Bestand von eingebauten Kesselanlagen zur Erwärmung von Schweröl.

 

 

Bild 1 : Ausschnitt aus einem Lageplan des Kaiserlichen Marinebauamtes Oldenburg, 1917, Sammlung Bendler, Bleckede.

 

Auf einer Ansichtskarte aus Bleckede ca. 1920 ist der Pumpenraum als Anbau an das Trafogebäude abgebildet.

 

Ansichtskarte ca. 1920, Sammlung Rehbein, Lüneburg.
Bild 2: Ansichtskarte ca. 1920, Sammlung Dr. Rehbein, Lüneburg.

 

Auf einem Ausschnitt aus einer Ansichtskarte von 1926 ist die gesamte Verladeanlage abgebildet. Auch hier ist neben dem Trafogebäude der Anbau für den Pumpenraum abgebildet.

 

Ansichtskarte von 1926, Ausschnitt, Sammlung Lohmann.
Bild 3: Ansichtskarte von 1926, Ausschnitt, Sammlung Lohmann, Bleckede.

 

Nachdem die Ölanlage nach dem ersten Weltkrieg mehrere Jahre still gestanden hatte, wurde nach der Genehmigung von 1928 damit begonnen die Anlagen zu aktivieren und Öl einzulagern. 1929/30 wurde ein Bauantrag für den Anbau von Unterkunfts- und Materialräumen  an der Verladeanlage am Ölhafen gestellt und genehmigt. In den Zeichnungen zum Bauantrag ist neben dem Trafohaus Nr.74  auch der Pumpenraum abgebildet.

 

Bild 4: Ausschnitt Bauzeichnung von 1930, Sammlung Bendler.

 

Die Zeichnung verrät fast nichts über die eigentliche Verwendung des Anbaus. Erst im Grundriss erscheint das Wort „Pumpenraum“ in der Fläche des Anbaus.

 

Bild 5: Grundriss mit Darstellung der geänderten Dachkonstruktion über dem Pumpenraum, Sammlung Bendler.

 

In den Zeichnungen von zwei Gebäudeschnitten, die Teil des Bauantrages von 1930 sind, wird die Größe des „Kellerraumes“ unter dem Anbau deutlich. Im Bauantrag von 1930 finden sich keine weiteren Informationen zum Einbau von Rohrleitungen oder weiterer technischer Anlagen.

 

 

In der Zeit nach 1930 erfolgten weitere Anbauten und Veränderungen der Gebäudekonstruktion. 1960 wurde der Kellerraum deutlich verkleinert und der größere Teil mit Sand verfüllt. Zeitzeugen sprechen davon, dass die Geruchsbelästigung in dem Kellergewölbe sehr stark gewesen ist. Ausdünstungen der Öl-, und Dieselreste waren, bis zur Verfüllung des Kellerraumes, im gesamten Haus wahrnehmbar. Einziger Hinweis auf die Zeit als der Kellerraum Teil der Ölanlage im Hafen war, sind Reste von Rohrleitungen in der Wand  des „Restkellers“ unter dem Gebäude.

 

Bild 8: Stüpfe alter Rohrleitungen in der Wand zum ehemaligen Pumpenraum, 2007, Foto Bendler.

 

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