Die Anlage

 

 

Unter dieser Rubrik wird der jeweilige Sachstand der Spurensuche zum Marine-Nachschublager in Bleckede in einer Zusammenfassung wiedergegeben.

Berichte zur Anlage, in den verschiedenen Zeitabschnitten, sind auf mehren Seiten verteilt und über die dargestellten Menuepunkte zu erreichen. Alle Quellenangaben die Texte in der Rubrik „die Anlage“ betreffen sind am ende jeder Seite in Fussnoten kursiv angegeben.

 

Bild 1: Lageplan der Tankgruppen, Zeichnung L. Kasper, nach Unterlagen aus dem Stadtarchiv Bleckede 1995

 

Das ehemalige Öllager  in Bleckede war ein Tanklager der Keiserlichen Marine. Baubeginn dieser Anlage war 1917. Neben dem Öllager in Bleckede existierte ein weiteres Öllager der Kaiserlichen Marine in Achim an der Weser. Beide zusammen waren die ersten Marine-Öllager im deutschen Reich. Der Begriff „Ölhof“, als Bezeichnung für die Öllager ist eine Wortschöpfung der Kriegsmarine und fand ab 1935 Verwendung [1].

In Bleckede waren neben Schweröl auch andere Stoffe, wie z.B. Gasöl (Diesel) Braunkohlenteeröl, Steinkohlenteeröl, Dekalin [2] und Alkohl eingelagert [3]. Zum Tanklager gehörte eine Verladeanlage am Hafen in Bleckede, die durch eine unterirdische Rohrleitung mit dem Ölhof verbunden war.

 

Bis Juni 1940 wurde die Ölübernahme und Abgabe von dem Personal der Bauverwaltung des Ressort V der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven mit ausgeführt. Seit April 1941 war der Ölumschlag, die damit verbundenen Betriebsanlagen und Verwaltungsgeschäfte von dem Nachschubressort (Ressort IX) wahrgenommen worden, während die Unterhaltung und Bauausführung weiterhin durch die Marinebauabteilung des Ressort V erfolgte.

 

Ebenfalls in den Jahren 1940/41 wurde ein Material-Nachschublager der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven in Bleckede eingerichtet. Als Lagerräume dienten aufgelassene Tanks in der Tank-Gruppe IV. Das Nachschublager war in zwei Bereiche aufgeteilt. Die Verwaltung für dieses Nachschublager war in einer Baracke im Baulager an der Breetzer Straße eingerichtet worden. (s. dazu auch den Bericht: „Zum Dienst verpflichtet“, unter der Rubrik „Erinnerungen“.

  

[1] (vergl. auch, Zieb, Paul; Logistische Probleme der Kriegsmarine, Nackargemünd 1961, S. 105)

[2] Dekalin, heutige Schreibweise: Decalin (auch Decahydronaphthalin, Perhydronaphthalin, Bicyclo[4.4.0]decan) ist eine farblose Flüssigkeit. Es wird durch katalytische Hydrierung von Naphthalin hergestellt und als Lösungsmittel (z. B. in Schuhcreme) verwendet.

[3] Herr Johannes Werding (stellv. Technischer Leiter Ölhof Bleckede 1940-42), Tonbandprotokoll 1988, aufgenommen von Herrn Walter Neumann, Stadt Bleckede, Archiv.

 

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