Barackenlager

 

 

An der Breetzer Straße wurden ab ca. 1935/36 unterschiedliche Baracken zur Unterbringung von Arbeitern errichtet  Die einzelnen Gebäude wurden immer wieder den Erfordernissen angepasst, umgebaut oder wieder abgerissen. Teilweise als Holzbaracken, teilweise aus Beton-Fertigteilen erstellt, dienten sie u.a. der Unterbringung von Montagearbeitern und Wachleuten.  Daneben waren  Büroräume der Bauverwaltung und der Verwaltung des Nachschublagers hier eingerichtet worden.

Zur Gesamtzahl der Arbeiter, bzw. deren Unterbringung im Bau-Lager liegen bisher nur wenig belastbare Zahlen vor. Überliefert ist eine Vielzahl anderer Wohngebäude für Arbeiter im Oelhof. Weiterhin war die Unterbringung von Oelhof-Arbeitern durch Vermitung  in Privathäusern in Bleckede in dieser Zeit eine lukrative Einnahmequelle in der Elbstadt gewesen.

Anläßlich der Reichstagswahl am 10. April 1938, wurde in Bleckede ein zusätzlicher Wahlbezirk (Wahlbezirk 16a, Ölhof Bleckede) eingerichtet.  Gemeldet wurden hier 400 Stimmberechtigte [1]. In anderen Überlieferungen wird die Zahl 500 Mann genannt [2].

 

Bild 1: Marine-Baulager an der Breetzer Str., Lageplan Juni 1937, Archiv Landkreis Lüneburg 182,8.

 

Bild 1: Marine-Baulager an der Breetzer Str., Lageplan Juni 1937, Archiv Landkreis Lüneburg 182,8.

 

Auf einem Auschnitt aus einem Luftbild vom Mai 1938 ist das Barackenlager abgebildet. Alle Gebäude entsprechen dem Lageplan in Bild 1.

 

Bild 1: Luftbild Bleckede (1302)2730 Hersteller Hansa Luftbild G.m.b.H. Abt. Berlin Aufgen. Mai 1938 Maßstab 1 : 25 000 Entzerrungsgrundlage: Karte 1 : 25 000; Quelle: B-ARCH-196-02730

 

Auf dem an das Barackenlager angrenzende Grundstück wurde später eine weitere große Holzbaracke als Versammlungs- und Kantinengebäude errichtet.

Eine der Baracken (Gebäude Nr. 72) diente  zur Unterbringung für sowjetische Kriegsgefangene .

 

Bild 2: Luftbild April 1945, Ausschnitt, Barackenlager an der Breetzer Str.

 

Nachdem die Tank-Gruppe IV zum Materiallager umgebaut war, wurde hier im Barackenlager die Verwaltung für das neu entstandene Nachschublager der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven in Bleckede eingerichtet. Diese Abteilung arbeitete losgelöst von der Verwaltung des Oelhofes als selbstständige Abteilung.

Ursprünglich bestand das Problem, festzustellen, ob Gebäude der heutigen Bausubstanz noch aus der Zeit von vor 1945 stammen.
Wir bedienten uns dazu eines kleinen Tricks:
Über einen Ausschnitt aus einem Luftbild vom April 1945 wurde ein Ausschnitt der Deutschen Grundkarte 1:5000 von 2004 gelegt. Beide Bilder wurden in Lage und Größe aneinander angepasst. Gebäude, die sowohl im Kartenraster als auch auf dem Luftbild abgebildet waren, haben folglich im April 1945 schon gestanden und stehen heute auch noch (Stand 2004).
Nach der Liste des Staatshochbauamtes von 1950 sind dieses die Gebäude Nr. 67, Nr. 70 und Nr. 71.

 

Bild 3: Grundkarte von 2004 über ein entsprechendes Luftbild von 1945 gelegt

 

Weil Kartenmaterial des LGLN zur Anwendung gekommen ist, hier auch der verpflichtende Link nach Hannover:

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[1]: Schreiben des Landrates des Landkreises Lüneburg an den Regierungspräsidenten vom 28. März 1938, Archiv Landkreis Lüneburg, 543,1.

[2]: Bleckeder Heimatbuch von Ute Schötteldreyer, herausgegeben von der Bleckeder Zeitung 1983, Seite 108 und 109.

 

Gebäude in dieser Rubrik sind:

 

 

 

 

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