Gebäude Nr. 44

 

Pumpenhaus in der Tank-Gruppe I

 

Das Pumpenhaus in der Tank-Gruppe I erhielt 1950 die Gebäude-Nummer 44. Die Pumpen die hier im Einsatz standen, sollen Kolbenpumpen mit einer Leistung von jeweils 250 m³/Std gewesen sein. Aufgabe dieser Pumpen war sowohl die Beschickung der Verladeanlage (Nr. 47) und der Tanks (Nr. 1 – 4), als auch der Versorgung der Pipeline zum Hafen in Bleckede.

Steinkohleteeröl oder auch Schiffsöle haben bei Raumtemperatur eine stark zähe, breiartige Konsitenz. Damit diese Öle durch die Leitungen im Öllager in Bleckede gepumpt werden konnten, mussten sie mit Hilfe von Dampf aus dem Kesselhäusern erwärmt werden. Wie die Aufheizung der „Schweröle“ in den Tanks und Rohrleitungen in Bleckede durchgeführt wurde, ist im Detail noch unklar. Wahrscheinlich ist aber, dass „Heizschleifen“ in den Tanks vor den Auslässen das Öl erwärmt haben. Möglich ist auch, dass Dampf z.B. direkt in spezielle Heizgeräte eingeleitet wurde. Solche Heizgeräte konnten vermutlich von aussen in die Tanks und in die Güterwagen eingebracht werden.  In einem nachgeschalteten Separator (Nr. 77) wurde dann Wasser und grobe Fremdkörper aus dem Öl abgeschieden.

 

Weitere Gebäude in der Skizze sind: Nr. 47 Bahn-Verladeanlage, Nr. 77 Separationsanlage, Nr. 78 Kesselhaus
Bild 1: Lageskizze Pumpenhaus Nr. 44 in der Tank-Gruppe I, Stand 1945, Öl-Leitungen wurden rot, Wasserleitungen blau und Gleisanlagen grün markiert.

 

Weitere Gebäude in dieser Skizze sind:

 

Nr. 47  Bahn-Verladeanlage I, Nr. 77  Separationsanlage, Nr. 78  Kesselhaus

 

Auf einem Luftbild von 1960 sind die Umrisse der einzelnen Gebäude noch gut zu erkennen. Die Umrisse vom Pumpengebäude sind ebenso wie die Trümmer der Separatoranlage (Nr. 77) zwischen den Tanks Nr. 2 und Nr. 3 zu erkennen.

 

Bild 2: Trümmerfeld Tank-Gruppe I, Pumpenhaus Nr. 44, Mrz. 1960, Quelle: Fa. Hansa Luftbild GmbH, 2/498.

 

Auf dem nachfolgendem Foto von 1961 ist die nördliche Wand der Pumpenanlage abgebildet.  Auf diesem Foto wird deutlich, dass die Mauern der Gebäude nicht gehärtet (besonders verbunkert) waren. Von einer besonderen Sicherung gegenüber Bomben und Artilleriegeschossen kann hier nicht ausgegangen werden.

 

Bild 3: Trümmerwand Pumpenhaus Nr. 44 Südseite, ca. 1964, Foto: W. Flechtner, Lüneburg.

 

Heute deutet im Wald nichts mehr auf die Gebäude hin. Die Fläche der ehemaligen Gruppe I ist mit Kiefern bewachsen.

 

Bild 4: ehemaliger Standort Pumpenhaus Nr. 44, 2005, Foto Bendler.

 

weitere Gebäude in dieser Rubrik sind: