Die Lagerschuppen im Oelhof wurden als Material-, bzw. Werkzeuglagerstätte gebaut und standen unter der Überwachung der jeweiligen Bauleitung. Alle Lagerschuppen waren in Holzbauweise ausgeführt. Die Anlieferung von Baustoffen erfolgte zu einem großen Teil über die Eisenbahn. [Bleckeder Kreisbahn (Schmalspur), ab 15. Februar 1919 Bleckeder Kleinbahn GmbH (Normalspur)] Beim Bau des Oellagers Bleckede ab 1917 wurden Feldbahnen als Transportmittel in dem weitläufigen Areal eingesetzt. Von den Kiesgruben bei Breetze bis zu Gebäuden an der Dahlenburgerstr. bestand ein mehrfach verzweigtes Gleisnetz. Es ist daher anzunehmen, dass Baumaterial neben der direkten Anlieferung auch per Feldbahn zu den Lagerschuppen gebracht wurde. Bisher deuten keine Hinweise darauf hin dass in den Lagerschuppen Material eingelagert war, welches für Stellen ausserhalb des Marine-Nachschublagers bestimmt war. Einlagerung und Ausgabe von Waren und Material für die Kriegsmarine in der Tank-Gruppe IV wurde über die Verwaltung des Marine-Nachschublagers durchgeführt.
Wahrscheinlich scheint hingegen, dass in einem der Lagerschuppen ein Werkzeugmagazin eingerichtet gewesen ist. Der Fund von Werkzeugmarken deutet auf eine solche Möglichkeit hin.
Diese Marke wurde 2013 auf einem Flohmarkt in der Nähe der niederländischen Grenze gefunden. Ursprünglich diente sie vermutlich als Werkzeugmarke. Die Aufschrift Oellager Bleckede, weist auf einen Zeitraum vor 1935 hin, da ab 1935 der Begriff „Oelhöfe“ für die Oellager der Kriegsmarine eingeführt wurde. Der Stempel des reichsdeutschen Siegels weist hingegen auf eine Zeit nach 1933 hin. Es ist möglich, dass das Siegel erst später (nachträglich) auf der Marke eingestempelt wurde und die Marke bereits aus der Zeit von 1917/18 stammt.
Anmerkung zu Werkzeugmarken:
Die Verwendung von Werkzeugmarken in Produktionsbetrieben und Fabriken oder bei der Durchführung umfangreicher Montagearbeiten (mit einer Vielzahl von Handwerkern) ist heutzutage durchaus noch üblich. Handwerker benötigen oftmals spezielle oder große Werkzeuge, welche nicht direkt an ihrem Arbeitsplatz (Werkbank oder Werkzeugausrüstung) aufbewahrt werden. Solche Werkzeuge werden in „Magazinen“ gelagert und verwaltet. Hier kann sich der einzelne Handwerker mit Hilfe seiner, auf ihn registrierten, Werkzeugmarken spezielle Werkzeuge ausleihen. Die Marke dient dem Magazin als Pfand bzw. als Nachweis darüber wer sich gerade ein Werkzeug ausgeliehen hat. Ähnliche Systeme existieren zur Verwendung von Schlüsseln oder Waffen (z. B. Wachdienste).
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