Tank-Gruppe I

 

 

Nach der Gebäudeliste von 1950 vom Staatshochbauamt Lüneburg, trugen die Behälter der Tank-Gruppe I die Nummern 1 bis 4. Diese Behältergruppe gehört mit zum ältesten Teil des Marinenachschublagers. Erbaut wurden diese Behälter in der Zeit von 1917-1919. Die Rohrleitungen von der Verladeanlage am Hafen endeten hier. Als Übergabe-Tanks für die ursprüngliche Tankanlage geplant waren hier neben den Leitungen und Pumpen auch eine Trafostation und eine Bahnverladeanlage errichtet worden.  Das Bahngleis in den Oelhof wurde am 25. Juni 1919 abgenommen und damit für den offiziellen Bahnverkehr zugelassen. Eine Einlagerung von Oelprodukten erfolgte vermutlich erst nach Erteilung der endgültigen Betriebserlaubnis 1928.
Auf der nachfolgenden Lageskizze ist die Gruppe I, bestehend aus vier Tankbehältern, dargestellt.

 

Bild 1: Lageskizze der Tank-Gruppe I, Stand 1945, Öl-Leitungen wurden rot, Wasserleitungen blau und Gleisanlagen grün markiert.

 

Weitere Gebäude in dieser Skizze sind:

 

Nr. 44  PumpenhausNr. 47  Bahn-Verladeanlage INr. 77  Separationsanlage, Nr. 78  Kesselhaus 

 

Alle Anlagen im Ölhof wurden zur Tarnung mit Kiefern bepflanzt. Die Gruppe I war 1945 stark mit Kiefern bewachsen (gepflanzt 1918/19). Die Grenzen der Tankanlagen sind durch die Bäume verwischt. Hier entstand wahrscheinlich auch das Vorurteil von der sehr guten Tarnung im Oelhof in Bleckede. Als einzige Struktur sind im Bild 2 die Umrisse der Separationsanlage (Nr. 77)  in der Bildmitte zu erkennen. Abgebildet wurden auch Kesselwagen, (Pfeil) die in der Verladeanlage (Nr. 47) stehen.

 

Bild 2: brit. Luftbild, Tank-Gruppe I, 7. Apr. 1945, Kesselwagen (Pfeil), Bildmitte Separationsanlage

 

Das nachfolgende Luftbild (Bild 3) wurde 1960 aufgenommen. Es zeigt die Trümmer der Gruppe I bevor Bagger und Radlader zur endgültigen Planierung anrückten. Die Bahngleise waren 1948 bis auf das heute noch existierende Gleis zur Verladestelle „Waldfrieden“ demontiert worden. Im Luftbild sind Wege in die Trümmerfelder erkennbar. Diese Wege entstanden, als privat „Baumaterial“ im Ölhof „gewonnen“ wurde.

 

Bild 3: Luftbild Tank-Gruppe I, Mrz. 1960, Quelle: Fa. Hansa Luftbild GmbH, 2/498.

 

 

In der Zeit von 1950 bis 1965 entstanden die nachfolgenden Bilder.

 

 

 

 

Im Bild 4 ist nördlicher Teil der Tank-Gruppe I abgebildet. Nachdem die technischen Anlagen (Rohrleitungen, Ventile, Kabel) ausgebaut waren, erfolgte 1948 die Sprengung der Bunker. Die Bunkerdecke wurde zerstört und die Stützpfeiler blieben im Trümmerfeld aufrecht stehen. Diese Säulen waren nach dem Krieg als Baumaterial sehr geschätzt und wurden mit Traktoren aus den Trümmerfeldern geschleppt. Im Bild 5 sind im südlichen Teil der ehemaligen Gruppe I die Stützen, die ursprünglich das Behälterdach trugen,  zu erkennen. Im Bild 6 ragen noch Teile der Decke neben den Stützpfeilern empor. Zum Zeitpunkt der Aufnahme dieses Bildes waren schon etliche Betonsäulen aus dem Trümmergelände „geborgen“ worden.

 

Bild 7: Standort der ehemaligen Tank-Gruppe 1, 2004, Foto Bendler.

 

Den ehemaligen Standort der Tank-Gruppe I kann man heute kaum noch ausmachen. Die gesprengte Anlage wurde um 1969 planiert und wieder bepflanzt. Die Grenzen der ehemaligen Anlage sind nur noch durch den Verlauf einer Einzäunung und den Übergang in der Bepflanzung (jüngere Bäume) zu erkennen.

 

weitere Gebäude in dieser Rubrik sind:

 

 

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