Eisenbahn-Verladeanlage I
Das Gebäude Nr. 47 war die erste der beiden Bahn-Verladeanlagen. Hier wurden Kesselwagen der Eisenbahn entleert und befüllt. Schon bei dem Bau der Behälteranlage 1917/18 war hier eine Verladeanlage geplant. Der normalspurige Gleisanschluss erfolgte 1919. Es ist nicht belegt ob zu diesem Zeitpunkt bereits Verladeanlagen an dieser Tank-Gruppe gebaut wurden. Gesichert ist, dass ab 1929 Öl auf dem Wasserwege nach Bleckede gelangte und hier eingelagert wurde. Über den Beginn des Bahntransportes liegen keine gesicherten Angaben vor.

Die Verladeanlage lag im älteren Teil der Oelhofanlage an einer viergleisigen Rangieranlage. Die Gesamtlänge der Verladeanlage betrug ca. 200m. Insgesamt konnten die Kesselwagen über 16 Pumpstutzen befüllt oder entleert werden. Das hier umgeschlagene Schweröl hat bei Raumtemperatur eine breiig pastöse Konsistenz. Um es fließfähig „pumpfähig“ zu machen muss es auf eine Temperatur von 60°- 80° C erwärmt werden. Hierzu wurden von außen Dampf-Heizgeräte in die Kesselwagen eingebracht.

Von den Pumpstutzen aus lief das Öl in einen Kellerraum zwischen Tank-Gruppe und Verladeanlage. Von dort aus wurde das Öl zu den einzelnen Tanks verteilt. Die Füllstutzen für die Tankwagen waren auf Betonplattformen montiert.
Anm.: Heutige Kesselwagen, die zum Transport von Schweröl oder Bitumen ähnlichen Stoffen dienen, haben, um die transportierten Stoffe pumpfähig (flüssig) zu halten, eingebaute Heizeinrichtungen – elektrische Heizeinrichtungen für 1.000 oder 1.500 Volt oder Dampfheizung, die durch die Lokomotive oder spezielle Heizwagen gespeist werden.

Von der Verladeanlage sind heute noch Fundamentplatten einzelner Tankstutzen erhalten. Berichte über die Arbeit in den Verladeanlagen, bzw. Quellen, die die Tätigkeiten bei der Verladung von Oel in Bleckede beschreiben, sind bisher nicht bekannt.

Das Bahngleis auf dem Foto (Bild 4) ist nicht das Originalgleis der Verladeanlage, sondern das 1947 umgebaute und ca. 1970 erneuerte OHE-Gleis zum Verladepunkt Waldfrieden in Bleckede. Die kleinen Fahnen am Rand zeigen die ungefähre Lage der Pumpstutzen an. Die Gesamtlänge der Verladeanlage reichte bis zur roten Markierung im Bild (ca. 200m).
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